In Augsburg wurde ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, um junge Menschen aktiv in die städtische Planung einzubinden. Durch die Einführung einer Jugendbeteiligungsplattform verfolgt die Stadt das Ziel, die Perspektiven junger Bürgerinnen und Bürger systematisch in Entscheidungsprozesse einzubringen.

Jugendbeteiligung in Augsburg

Der Jugendbeteiligungscheck als Grundlage

Bereits vor dem Start des Projekts wurde ein bedeutender Schritt unternommen: Die Einführung des Jugendbeteiligungschecks. Dieser ist ein integraler Bestandteil des Planungsprozesses in Augsburg. Ähnlich wie beim Klima- oder Nachhaltigkeitscheck, müssen die verantwortlichen Sachbearbeiterinnen bei allen städtischen Beschlüssen prüfen, inwieweit eine Beteiligung der Jugend sinnvoll und möglich ist. Mit diesem Ansatz will die Stadt sicherstellen, dass junge Menschen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Ein neues Konzept: Die Jugendbeteiligungsplattform

Augsburg hat eine eigenständige Jugendbeteiligungsplattform eingeführt, die sich bewusst von der allgemeinen Bürgerbeteiligungsplattform unterscheidet. Diese Plattform bietet Jugendlichen einen eigenen Raum, um ihre Ideen und Wünsche direkt in die Stadtplanung einzubringen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass die Integration beider Plattformen nahtlos erfolgt, sodass Jugendliche sich nur einmal anmelden müssen. Diese technische Lösung ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, sowohl an jugendspezifischen Projekten teilzunehmen als auch an stadtweiten Beteiligungsprozessen.

Das Projekt in der Maria-Straße: Ein Beispiel für gelungene Jugendbeteiligung

Ein besonders erfolgreiches Beispiel für die aktive Einbindung junger Menschen ist das Projekt in der Maria-Straße. Hierbei handelt es sich um die Gestaltung eines Jugendspielplatzes auf einer Grünfläche, die bisher nur eine Tischtennisplatte und einen Balancierbalken bot. Die Stadt Augsburg stellte dafür ein Budget von 45.000 € zur Verfügung.

Um das Vorhaben zügig zu realisieren, wurde eine Vielzahl relevanter Akteure – darunter der Stadtjugendring, Streetwork und Schulen – frühzeitig in die Planungen einbezogen. Mit einer vor Ort Veranstaltung startete das Projekt, bei dem nicht nur Jugendliche, sondern auch Anwohner und Kleingärtner ihre Ideen und Bedenken äußern konnten. Besonders interessant war der anfängliche Widerstand einiger Anwohner, die Jugendliche eher als Störfaktor betrachteten. Doch durch den offenen Dialog gelang es den Verantwortlichen, eine konstruktive Atmosphäre zu schaffen, in der alle Interessen berücksichtigt wurden.

Jugendgerechte Planung: Kurze Entscheidungswege und direkte Beteiligung

Eine wichtige Erkenntnis des Projekts war, dass Jugendliche auf kurze, transparente Entscheidungsprozesse angewiesen sind. Innerhalb von nur vier Wochen fand die erste große Veranstaltung statt. In dieser Phase konnten die Jugendlichen Vorschläge einreichen, wie der Platz gestaltet werden sollte. Dabei kamen vielfältige Ideen auf den Tisch, darunter eine Calisthenics-Anlage, Sportboxen und Slacklines. Diese Vorschläge wurden auf der Jugendbeteiligungsplattform dokumentiert, und die Jugendlichen konnten sich direkt an der Planung beteiligen.

Positive Rückmeldungen und hohe Jugendbeteiligung in Augsburg

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Unterstützungsphase, in der die eingereichten Vorschläge von anderen Nutzerinnen und Nutzern bewertet werden konnten. Obwohl das Projekt in einem eher abgelegenen Teil der Stadt stattfand, nahmen bereits in den ersten sieben Tagen 25 Jugendliche aktiv daran teil. Besonders erfreulich war, dass es keine negativen Rückmeldungen oder Konflikte gab. Dies zeigt, dass durch gezielte Kommunikation und Beteiligung nicht nur jugendgerechte Projekte umgesetzt werden können, sondern auch das Verständnis und die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen.

Ausblick: Was wird aus der Maria-Straße?

Aktuell läuft die Unterstützungsphase noch einige Tage. Sobald diese abgeschlossen ist, werden die Ergebnisse gesichtet und die finalen Entscheidungen getroffen. Die Stadt Augsburg plant, das Ergebnis öffentlich bekannt zu geben und die Umsetzung der Ideen zügig voranzutreiben. Das Beispiel der Maria-Straße zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und erfolgreich Jugendbeteiligung in der Stadtplanung sein kann.

Die Jugendbeteiligung in Augsburg wird über die speziell entwickelte Plattform „Consul in der Version von demokratie.today“ durchgeführt, die sich perfekt für solche Vorhaben eignet. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und Jugendbeteiligung auf unserer Referenzseite und die Vorteile der Consul-Plattform.