Beim 27. Consul Meetup wurde intensiv über die Herausforderungen und Erfolge eines spannenden Bürgerbeteiligungsprojekts in Gelsenkirchen diskutiert. Besonders das „Grüne Bürgerbudget“ stand im Fokus und bot wertvolle Einblicke in die Prozesse und Erfahrungen der Stadtverwaltung bei der Umsetzung dieses Projekts mit der Consul Beteiligungssoftware.

Consul Beteiligungssoftware: Grünes Bürgerbudget in Gelsenkrichen
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Herausforderungen und Lösungen

Eine der größten Herausforderungen war der enge Zeitrahmen. Die Umsetzung des Projekts stand unter erheblichem Zeitdruck, da sowohl die Frist für Klimaanpassungsmaßnahmen als auch die Vorgaben des Förderprojekts berücksichtigt werden mussten. Idealerweise sollte die Umsetzung im März beginnen, wodurch die Beteiligungsphase in die arbeitsintensive Vorweihnachtszeit fiel. Dies stellte eine zusätzliche Hürde dar, denn Bürgerbeteiligung in dieser Zeit zu aktivieren, ist erfahrungsgemäß nicht einfach. Gleichzeitig liefen mehrere Prozesse parallel: Vorschläge mussten eingereicht, Abstimmungen durchgeführt und Kommentare moderiert werden. Trotz dieser anspruchsvollen Rahmenbedingungen gelang es, das Projekt durch eine sorgfältige Planung und eine enge Abstimmung aller Beteiligten erfolgreich voranzutreiben.

Digitale Umsetzung mit der Consul Beteiligungssoftware

Parallel zur Beteiligungsphase entwickelte das Team die Online-Plattform mitmachen.gelsenkirchen.de. Dabei galt es, die Plattform nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend zu gestalten und sie optimal in die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zu integrieren. Besonders herausfordernd war die erste Anwendung des „Grünen Bürgerbudgets“, das durch die notwendige technische Anbindung des Melderegisters zusätzliche Anforderungen mit sich brachte. Der Prozess begann im Mai mit der Auftragsvergabe und der ersten Zusammenarbeit mit den Partnern. Im Juni folgte die Serverbereitstellung, -konfiguration und Installation, während bis August die Anwendungskonfiguration abgeschlossen wurde. Im September wurde das Layout konzipiert und die Mitarbeitenden geschult, bevor im Oktober die Inhalte finalisiert wurden und der erste Anwendungsfall umgesetzt werden konnte. Schließlich erfolgte im November der Livegang der Plattform, begleitet von weiteren Tests und der letzten technischen und inhaltlichen Optimierung – ein großer Meilenstein für das Projektteam.

Nachdem die Beteiligungsphase abgeschlossen war, begann die Prüfungsphase mit Hilfe der Consul Beteiligungssoftware. Eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe der Stadt Gelsenkirchen bewertete die eingereichten Ideen anhand festgelegter Kriterien. Dabei spielten Klima- und Umweltdaten eine zentrale Rolle, ebenso wie bestehende und geplante Sensorikstandorte sowie die Zielsetzungen des Klimaschutzkonzepts der Stadt. Ende Februar fand eine Jurysitzung mit politischen Vertreterinnen und Vertretern statt, bei der die finalen Maßnahmen beschlossen wurden. Die offizielle Kommunikation der Ergebnisse wird derzeit vorbereitet, sodass die Bürgerinnen und Bürger bald über die nächsten Schritte informiert werden. Mehr über die Funktionen von Consul erfährst du hier.

Kommunikations- und Werbemaßnahmen

Um die Bürgerbeteiligung zu fördern und mehr Menschen auf das Projekt aufmerksam zu machen, setzte die Stadt gezielt auf Social-Media-Kampagnen. Die erste Kampagne, die zwischen dem 9. und 18. Dezember lief, sollte die Reichweite des Projekts maximieren. Mit einem Budget von rund 250 Euro wurden fast 139.000 Personen erreicht und mehr als 176.000 Impressionen generiert. Dennoch blieb der direkte Einfluss auf die Website-Besuche gering, da pro Tag nur etwa 25 bis 35 Besucher gezählt wurden – mit einer kurzfristigen Spitze von 140 Besuchen am 13. Dezember.

Auf Basis dieser Erkenntnisse startete eine zweite Kampagne, um gezielt mehr Traffic auf die Website zu lenken. Zwischen dem 19. Dezember und dem 5. Januar investierte die Stadt erneut 250 Euro. Diesmal war das Ergebnis deutlich besser: Über 1.500 Link-Klicks wurden erzielt, und die Website verzeichnete täglich zwischen 70 und 80 Besucher. Es zeigte sich, dass Reichweitenkampagnen zwar viele Sichtkontakte generieren, aber nicht zwangsläufig zu mehr Interaktion führen. Im Gegensatz dazu steigerte die Traffic-Kampagne die Besucherzahlen deutlich und sorgte für eine höhere Interaktionsrate.

Analyse der Beteiligungsergebnisse

Auch die Webanalyse der Consul Plattform zwischen dem 28. November und dem 5. Januar lieferte aufschlussreiche Zahlen. Insgesamt verzeichnete die Seite fast 3.000 Besuche und knapp 9.700 Seitenaufrufe. Die Absprungrate lag mit 40 Prozent in einem sehr guten Bereich, was darauf hindeutet, dass viele Besucher sich intensiver mit den Inhalten der Plattform auseinandersetzten. Besonders erfreulich war die hohe Anzahl an registrierten Nutzern: 144 Personen hatten sich während des Zeitraums neu angemeldet. Darüber hinaus wurden 48 Vorschläge für das „Grüne Bürgerbudget“ eingereicht, was die rege Beteiligung der Bürger unterstreicht. Interessanterweise zeigte sich ein deutlicher Anstieg des Traffics über die Feiertage, insbesondere am 24. Dezember und am 1. Januar – zwei Tage, an denen die meisten Zugriffe registriert wurden. Die Kommentarkultur auf der Plattform war durchweg respektvoll und wertschätzend, auch wenn insgesamt nur wenige Kommentare abgegeben wurden.

Fazit

Das „Grüne Bürgerbudget“ in Gelsenkirchen hat gezeigt, dass erfolgreiche Bürgerbeteiligung auch unter hohem Zeitdruck und mit komplexen Anforderungen möglich ist. Die Verbindung von technischer Weiterentwicklung, strategischer Öffentlichkeitsarbeit und einer strukturierten Planung führte dazu, dass das Projekt auf große Resonanz stieß. Besonders die Kombination aus Social-Media-Werbung und gezielten Maßnahmen zur Traffic-Steigerung lieferte wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Beteiligungsprozesse. Das 27. Consul Meetup bot somit eine wertvolle Gelegenheit, diese Erfahrungen zu reflektieren und für zukünftige Projekte zu nutzen. Der Austausch mit anderen Städten und Kommunen zeigte erneut, wie wichtig eine enge Verzahnung zwischen Verwaltung, Technik und Bürgerbeteiligung ist – ein Schlüsselfaktor für den nachhaltigen Erfolg solcher Initiativen.